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AutorenbildTatjana Skopek

Sei du selbst - Alle anderen sind schon vergeben



Warum liegt mir die Individualität einzelner eigentlich so am Herzen?

Schon vor Jahren habe ich mein Wofür erarbeitet:


„Ich erkenne Menschen, wie sie als Ganzes gedacht sind und unterstütze sie darin, ihre Potenziale selbstbestimmt in die Welt zu tragen.“


Für mich steht Individualität dafür, in die eigene Kraft und Entfaltung zu kommen. Seinen Lebensweg so zu gehen, wie er einem letztlich genau entspricht.

 

Denn das ist – so glaube ich ganz fest – von Beginn an festgeschrieben. Dein Weg.

 

Wie du auf diesem Weg allerdings gehst – direkt oder über Umwege oder, ob du dich letztlich verirrst, auf Abwege gerätst, erst sehr spät oder eventuell diesen, deinen Weg, gar nicht findest, liegt in deiner Verantwortung bzw. in deinem Möglichkeiten-Set, das du nutzen, oder eben nicht nutzen kannst. Im Licht oder im Schatten leben kannst. Insofern hast du – meines Erachtens – eine Wahl. Selbst, wenn dir ein Leben vorbestimmt wäre.


Manch eine/r behauptet, du kommst deinem Weg nicht aus.

Na ja, … ich denke schon. Es gibt Menschen, die beharrlich einen Weg einschlagen, der ihnen nicht entspricht. Das Leben kann dir noch so viele Hinweise, Wegweiser und offene Türen anbieten. Durchgehen musst du ganz allein. Das heißt im Umkehrschluss. Es liegt in unserer Verantwortung, achtsam zu sein. Bewusstwerden und, dir vertrauen zu lernen, sind wichtige Voraussetzungen, um deinen Weg zu finden.


 

Das Wunderbare – daran glaube ich auch fest -, du bist genau mit jenen Potenzialen, Kompetenzen und Fähigkeiten ausgestattet worden – von Geburt an – um deinen Lebensweg zu meistern.

 

Du hast die notwendige Unterstützung und Ausstattung an die Hand bekommen. Das heißt allerdings nicht, dass du nichts dafür tun musst. Potenziale sind Rohdiamanten. Diese gilt es in die Entfaltung zu bringen.

Ich stelle mir das so vor. Deine Energie sorgt dafür, dass jenes magisch in dein Leben gezogen wird, an dem du wachsen kannst. Lernfelder, in denen sich deine Rohdiamanten zu geschliffenen, funkelnden Diamanten wandeln. Jede noch so schwere Situation bekommt dadurch eine ganz neue Bedeutung und einen ganz neuen Wert! Findest du nicht auch?


Bist du z. B. mit Führungspotenzial ausgestattet, heißt das nicht, dass du dein Leben lang – ohne zu üben – führen kannst. Im Umkehrschluss heißt das allerdings – so denke ich -, dass Führung in deinem Leben (aktiv oder passiv) in irgendeiner Form eine Rolle spielen wird. Das Thema wird dich beschäftigen und darüber wirst du Lernen und Wissen erfahren. Daraus wiederum entwickelt sich Erfahrung und im besten Fall die Kompetenz, dieses Potenzial auch in die Entfaltung zu bringen und nützlich einzusetzen.


Es gilt also, seine Potenziale zu entdecken und, sie zu kultivieren. Mit ihnen zu experimentieren und mit ihnen in Erfahrungsaustausch zu gehen. Manches davon wird dir leichter fallen, anderes eventuell schwerer. Manches zeigt sich früher. Mit anderen Teilen in dir wirst du eventuell erst später – im Verlauf des Lebens – in Kontakt kommen. Manches wird sich wie von allein entfalten, manches wird dich herausfordern, weil du in Widerstand gehst oder es brach liegen lässt.



Individualität zu entdecken, ist nicht immer einfach.


Es verlangt dir einiges ab. Ich erlebe das gerade in den Begleit-Mentorings, die ich geben darf. Und ich habe es auch an mir erfahren dürfen, wie lange man gerne am außen orientiert bleibt und Entscheidungen an das außen knüpft. Vor allem, wenn man im eigenen Fährtenlesen noch nicht geübt ist. Je mehr man bewusst lernt wahrzunehmen und den Mut fasst, sich an sich selbst und seinen Gefühlen zu orientieren, desto leichter wird es, äußere Leitplanken zu verlassen und die eingetretenen Wege mutig gegen gänzlich neue zu tauschen.


Mir hat gestern eine Coachee gesagt, was ihr die Reise bis hierher mit mir an größter Erkenntnis gebracht hat. Nicht, in einem ersten Schritt die Vision und das Ziel teils von mir oder mit mir formuliert zu bekommen, sondern zuallererst sich selbst zu entdecken, um daraus wieder Orientierung und Klarheit zu schöpfen. Um neugierig voranzuschreiten und offen für die Zeichen des Lebens zu werden. Ziele und Visionen sind tief in dir angelegt. Mach dich auf, sie für dich zu entdecken. Darin liegt der wahre Schatz. Und das ist es eigentlich – darum geht es!



Du kannst dir – um dich diesem Ziel näherzubringen – folgende Fragen stellen bzw. folgendes in den nächsten Wochen beobachten.


Warum zieht es mich automatisch in die eine und nicht in die andere Richtung?

Wann habe ich das letzte Mal eine Entscheidung aus mir heraus getroffen?
Und wie hat sich das angefühlt?

Kann ich für mich beantworten, was mir wirklich, wirklich wichtig ist?

Welchen Werten folge ich bzw. nach welchen Werten möchte ich handeln?
Tue ich es bereits? Und wodurch könnte ich es festmachen?

Spüre ich bereits, wer mir guttut und wer nicht? Und warum genau?

Wann habe ich mich das letzte Mal so richtig gut gefühlt – und warum?
Was trägt dazu bei, dass ich mich gut fühle? Was benötige ich?
Wie fühlt es sich an, sich gut zu fühlen? Woran erkenne ich es?

Bei welchen Gesprächen kann ich mich automatisch und leicht einbringen?

Wenn ich es in der Hand habe, das Gespräch in eine Richtung zu bringen, welche wäre es? Worüber spreche ich aus dem Herzen?
Was vertrete ich ganz automatisch?



Stelle dir für eine gewisse Zeit Beobachtungs-Parameter ein. Beginne offen dafür zu sein, dich zu beobachten und dir auch Notizen zu machen. Du wirst verblüfft sein, welch roter Faden sich beginnt, vor dir zu entfalten.


Sich im Alltag neu zu entdecken. Darin liegt die Kunst. Sich dafür neu zu begeistern und zu interessieren. Sich Raum für Reflexion und gute Fragen zu schenken, lässt dich deine inneren Orientierungshilfen wieder anknipsen und bringt wie von Zauberhand deine Interessen und Vorlieben zum Vorschein.


Hast du diesen Weg erst wieder für dich erkannt, werden sich Stück für Stück auch deine Kompetenzen, Talente und Fähigkeiten entfalten. Und du wirst sie auf wundersame Weise plötzlich auch wahrnehmen lernen.


Hat man erst begonnen, diesen Weg zu sich selbst einzuschlagen, beginnt ein unglaublicher Wissensdurst. Jede neue Antwort bringt einem ein Stück weit näher auf seinen ursprünglich angedachten Weg.



Warum halte ich das für so wichtig?


Weil ich glaube, dass jeder von uns seinen Beitrag am Ganzen trägt. Dieser Beitrag kann sich gänzlich unterschiedlich zeigen. Groß, wirkungsvoll und mächtig, Einfluss nehmend. Oder vermeintlich klein. Ob groß oder klein spielt – und das ist der Witz – überhaupt keine Rolle. Selbst das kleinste Rädchen kann ein Uhrwerk zum Stillstand bringen. Jeder ist für etwas gedacht. Groß oder klein setzen wir als Bewertung dahinter. Wer bestimmt, was groß oder klein ist? Stell dir also nie die Frage nach groß oder klein, sondern nach dem „Ich bin.“


Und weil mir gerade dazu eine entzückende Geschichte einfällt, beende ich diese, meine Philosophie-Reise für heute damit, dich in meine Kindheit zu entführen, zu einer meiner Lieblingsgeschichten „Das kleine ICH bin ICH.“






"Auf der bunten Blumenwiese

Geht ein buntes Tier spazieren,

wandert zwischen grünen Halmen,

wandert unter Schierlingspalmen,

freut sich an den Schmetterlingen,

freut sich, dass sich’s freuen kann,

aber dann …


Aber dann,

stört der Laubfrosch seine Ruh

und frag das Tier: „Wer bist denn du?“

Da steht es und stutzt

Und guckt ganz verdutzt

Dem Frosch ins Gesicht:

„Das weiß ich nicht.“

Der Laubfrosch quakt und fragt „Nanu? Ein namenloses Tier bist du? Wer nicht weiß, wie er heißt

Wer vergisst, wer er ist, der ist dumm!“ Bumm.


Und so begibt sich das kleine Tier auf die Reise und beginnt all die wunderbaren Tiere, um sich herum zu fragen, wer es ist? Und wo es wohl dazu gehört. Und bekommt keine Antwort, was es sehr, sehr traurig sein lässt.


Und am Ende:

Durch die Stadt und durch die Straßen

Geht das bunte Tier spazieren

Geht – und denkt so vor sich hin:

Stimmt es, dass ich gar nichts bin?

Alles sagen, ich bin Keiner,

nur ein kleiner,

Irgendeiner …

Ob’s mich etwa gar nicht gibt?


Aber dann bleibt das Tier mit einem Ruck,

mitten im Spaziergang stehen,

und es sagt ganz laut zu sich:

„Sicherlich“

Gibt es mich:

ICH BIN ICH.


Und es freut sich an der schönen Welt,

die ihm wieder gut gefällt."

(Auszüge aus Mira Lobes‘ „Das kleine Ich bin Ich“)



Sich selbst zu verlieren, lässt einen durch die Welt irren. Andere können schwer bis gar nicht beantworten wer DU bist. Aber du kannst es. Du trägst alle Antworten in dir. Zu sich zu finden bringt Klarheit, Orientierung und Sicherheit. Der Weg liegt offen vor einem und man betritt ihn hocherhobenen Hauptes und folgt seinem inneren Instinkt, seiner Haltung und ja, auch Freude.



Zum Abschluss lasst mich noch einen letzten Gedanken mit euch teilen.


Erst heute bin ich in LinkedIn über einen Post gestolpert. „Die Führungskraft soll Vorbild sein – so ein Quatsch.“ Hieß es da. Der Tenor dieses Posts lag darin, dass es für eine Führungskraft ein unmögliches Unterfangen ist, Vorbild zu sein, denn schließlich empfände jeder etwas anderes, dass eine Person zum Vorbild auszeichnet. Mag sein, wenn man das Pferd von dieser Seite aufzäumt, jedermanns, jederfraus Vorbild entsprechen zu wollen. Dann hätte Mann/Frau viel zu tun.


In mir hat sich unbewusst allerdings trotzdem alles gegen diese Aussage gewehrt.


Schließlich beschließt man nicht Vorbild zu sein und Kriterien im außen zu entsprechen, sondern IST man Vorbild.


Jeder auf seine/ihre ganz individuelle Art. Nämlich schlicht dadurch, mit sich im Reinen zu sein. Sich klar zu haben und damit auch transparent, werteorientiert und integer ins außen zu wirken.

Und, nachdem wir keine Heiligen sind, braucht es meiner Meinung nach noch eine weitere Tugend, nämlich zu seinen Fehlern und Unpässlichkeiten stehen zu können. So wird für mich jeder/jede zum Vorbild. Ob sie will oder nicht.







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