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DIE FREIHEIT DES EINEN ist oft DIE BEGRENZUNG DES ANDEREN.

Aktualisiert: 25. Aug.




Ich setze in meiner Arbeit darauf, Individuen – DICH – in ihre innere Kraft zu bringen und bestärke Unternehmen, in die Selbstwirksamkeit ihrer Mitarbeitenden und Führungskräfte zu investieren. Ein starkes ICH ist der Schlüssel für ein starkes WIR. Dies ist eine Erkenntnis, die ich nach den letzten Jahren durch die intensive Arbeit mit Menschen, voll und ganz verinnerlicht habe und an die ich fest glaube.


Jede und jeder von uns ist so unfassbar unperfekt, perfekt. Ja, das meine ich wirklich liebevoll! Und genau diese Einzigartigkeit, diese „unperfekte Perfektion“, ist das, was ich liebe und was unsere Zukunft bedeutet. Es steckt so viel Kraft in jedem von uns. Sich diese Kraft einzugestehen und gleichzeitig offen in den Austausch mit anderen zu gehen, um Unterstützung und Ergänzung zu erfahren – darin liegt wahrer Zauber.


Ich bin fest davon überzeugt, dass Eigenverantwortung ein wesentlicher Erfolgsfaktor geworden ist. Unsere Welt gestaltet sich mittlerweile so schnell und dynamisch, dass es schwerfällt, den Überblick zu behalten. Disruptive Ereignisse fordern zunehmend unsere Kreativität und Innovationskraft heraus.


Es geht nicht mehr darum, „mitzuschwimmen“ und einer Person zu folgen, die DIE eine Lösung hat. Es geht vielmehr darum, aus der Masse hervorzutreten. Voranzugehen. Andere mitzunehmen. Je mehr Menschen sich ihrer inneren Kraft und ihres Beitrags bewusst sind, desto aktiver lässt sich die Zukunft gemeinsam gestalten.


Je klarer und (selbst-)sicherer Menschen in sich verankert sind, desto offener und ehrlicher gestaltet sich das Miteinander.


Es braucht VIELE Perspektiven und Herangehensweisen. Das Wissen darum, einen Beitrag leisten zu können, und letztlich den Mut, über Grenzen zu führen – sich selbst und andere. Entwicklung ist dynamisch, und damit bewegen wir uns immer ein Stück weit über Grenzen in unbekanntes Terrain. Manchmal mehr, manchmal weniger.


Ich spreche dir als Einzelperson und auch dir als Unternehmer meine Bewunderung aus für den Mut, diesen Weg zu beschreiten oder zu bereiten. Es ist wichtig – und mutig. Es braucht Mut, diesen Weg zu gehen, weil es manchmal einfacher erscheint, sich anzulehnen, nicht mitzudenken, nicht nachzufühlen, keine Stellung zu beziehen. Doch je stärker du dich von innen heraus aufrichtest, desto schwieriger wird es, nicht mitzudenken und in die innere Überprüfung zu gehen.


Andererseits braucht es Mut, aus der Reihe zu tanzen. Das kann polarisieren und verletzlich machen. 


Aber genau das ist auch der Boden für Kreativität, Innovation und das Commitment, das wir uns heue so sehr wünschen.


Viele Unternehmen entscheiden sich – wahrscheinlich aus diesen Gründen – dagegen. Aber immer mehr tun es nicht. Dieser Trend freut mich sehr, weil es uns Menschen herausfordert, Verantwortung zu übernehmen. Sich selbst und andere zu hinterfragen. Sich seines eigenen Anteils am System bewusst zu werden. Die Wechselwirkung zu verstehen, wie das eigene Verhalten auf ein System wirkt und umgekehrt.


Viele von uns sind in einer Zeit groß geworden, in der „Mitdenken“ und „sich klar zu deklarieren“ nicht unbedingt gefordert waren. Man konnte gut und gerne mit der Masse gehen, ohne drastische Konsequenzen befürchten zu müssen. Doch unruhige Zeiten, soziale Missstände und Entdemokratisierungs-Tendenzen lassen uns mehr und mehr „aufwachen“ und unsere Haltung hinterfragen.


"Wie möchte ich leben? Wie möchte ich Beziehungen führen? Was ist mir wichtig? Wofür möchte ich meine Lebensenergie verwenden? Wo erkenne ich Wert, mich willentlich zu engagieren?“


Eigenverantwortung von Mitarbeitenden zu fordern, bedeutet nicht nur, die Rosinen herauszupicken, nämlich sie eigenständig Projekte managen zu sehen, sondern auch, mit diesen unterschiedlichen Individuen - starken ICHs - in Auseinandersetzung zu gehen. Sich gegenseitig in den Austausch zu bringen. Und das verlangt nach einer neuen Form des Umgangs miteinander. Es gilt den Umgang miteinander zu trainieren – nämlich den Umgang mit Menschen auf Augenhöhe, die Haltung beziehen, sich ihres Einflusses bewusst sind und eine aktive Rolle spielen möchten.


Der Umgang mit starken Individuen war schon immer eine Herausforderung für zwischenmenschliche Beziehungen. Warum?


Starke Menschen strahlen aus einer inneren Sicherheit heraus Stärke aus und zeigen Ecken und Kanten. Sie beziehen Haltung. Individualität zeigt sich in unterschiedlichster Manier – und Individualität ist nicht gleich Individualität.


 

Individualität lässt sich nicht vorhersehen oder in einen Einheitsbrei gießen. 


 

Unterschiedliche Welten prallen mitunter aufeinander. Es braucht eine hohe Toleranz füreinander, die durch Austausch, durch Kennenlernen der Denkmuster anderer entsteht. Es dürfen also Plattformen für Austausch und gegenseitiges Kennenlernen entstehen. Es geht darum, NICHT zu bewerten, sondern offen zu bleiben für Andersartigkeit.


Eine gemeinsame Wertebasis im Umgang miteinander ist entscheidend, um diese Unterschiedlichkeit wertschätzend zueinander zu bringen. Um Andersartigkeit zu feiern und sich gegenseitig zu unterstützen und zu stärken – selbst, wenn man nicht immer einer Meinung ist.


Kontroverse und/oder andere Meinungen ermöglichen erst einen Perspektivenwechsel, der ein Beschleuniger für gemeinsame Entwicklung sein kann. Es ist Zeit, nicht immer einen Kompromiss zu schließen, sondern eine andere Meinung auch einmal stehen lassen zu können, nicht recht haben zu müssen und sich ggfs. auch einmal einer anderen Meinung anzuschließen, wenn es dem Wohle aller dient.


Zugleich dürfen wir lernen, andere nicht so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten. Ja, richtig gehört.


Der innewohnende Wunsch, so behandelt zu werden, wie es unserer Natur entspricht, kann dem Miteinander im Weg stehen. 


Denn oft braucht dein Gegenüber etwas ganz anderes, um sich zu entfalten. Du kannst dein Gegenüber einladen, dich in einer bestimmten Weise zu behandeln, aber nicht automatisch davon ausgehen, dass das, was dir guttut, auch deinem Gegenüber guttut.


Du darfst also immer klarer darin werden, was du brauchst, um deinem Gegenüber Orientierung zu schenken und es nicht Kaffeesatz lesen zu lassen. Gleichzeitig darfst du offen dafür bleiben, was dein Gegenüber wiederum von dir braucht – auch wenn es sich gänzlich von deinen eigenen Bedürfnissen unterscheidet. Alle Klarheiten beseitigt? 😊


 

DIE FREIHEIT DES EINEN ist oft DIE BEGRENZUNG DES ANDEREN.

(inspired by Stephanie Korn - Human Design Expertin und Trainerin Unique'Korn Podcast #131 Humand Design & Kinder)


 

Gerade das gilt es zu lernen und auszuhalten, wenn man Diversität leben möchte. Besonders in Fragen der Kooperation geht es darum, diese Andersartigkeit zu schätzen und zu nutzen, anstatt sich immer in der sicheren Mitte zu bewegen. Zu große Einschränkungen für sich selbst und andere stutzen die Flügel der Entfaltung.


Die Auseinandersetzung mit Individualität hat mich in den letzten Jahren viel gelehrt. Es geht darum, sich gegenseitig darin zu unterstützen, in die eigene Kraft zu kommen und auf Basis eines gemeinsamen Werteverständnisses, Andersartigkeit zu feiern und zu leben.


In der Human Design-Perspektive, einer Kraft- und Potenzialanalyse, mit der ich gerne arbeite, kann man neben dem eigenen Kraftfeld auch Beziehungsdynamiken und Wechselwirkungen zwischen Menschen sichtbar machen – sogar innerhalb ganzer Teams.


Unterschiedliche Herangehensweisen und Denkweisen, die bei Person X anders sind als bei Person Y, können triggern. Doch durch das Sichtbarmachen und das Besprechen dieser Themen wird vieles greifbarer und weniger persönlich.


Voraussetzung für ein starkes Miteinander ist Klarheit über sich selbst. Sich selbst zu kennen und einschätzen zu können, ist die Basis für ein reflektiertes Miteinander. Nur so können wir andere in ihrer Kraft annehmen und gleichzeitig in der eigenen bleiben.


Ich liebe es, an starken ICHs zu arbeiten.  Ein starkes ICH ist der Schlüssel für ein starkes WIR. Nur wer sich selbst kennt und schätzt, kann authentisch und kraftvoll in einer Gemeinschaft wirken.


Siehst du dich schon als starkes - und ich meine vor allem ein in sich und aus sich gestärktes - ICH? Oder wollen wir gemeinsam daran arbeiten!

 

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