Mein erster Blog-Artikel 2023, soll keine fundierte Aufbereitung eines Themas sein, sondern das, was mir ganz persönlich im Kopf rum spukt. Vielleicht wird es nicht mehr so regelmäßig einen Blog-Artikel von mir geben, sondern nur dann, wenn ich etwas teilen kann, was ich für sinnvoll erachte. Sinnvoll erachte ich dieses Jahr jedenfalls das Thema | „SELBSTWIRKSAMKEIT“. Es kristallisiert sich tatsächlich als jenes Thema heraus, dem ich in meinen Trainings, Impuls-Business Coachings, aber auch Mentorings – also in der Begleitung von Veränderungsprozessen – mehr Raum geben möchte und automatisch in den letzten zwei Jahren bereits Aufmerksamkeit geschenkt habe. |
Viele sehnen sich – meiner Erfahrung nach - nach mehr Autonomie und Erhöhung des Grades wirksam zu sein. Oft erlebe ich darüber Verwirrung, was denn bitte genau Selbstwirksamkeit bedeutet und wie ich diese für mich ausbauen kann.
Was heißt denn nun Selbstwirksamkeit ganz genau?
Da hätten wir schon das erste spannende Thema.
„Ganz genau“, ist ja so eine Sache.
Dein Bild ist nicht das, des anderen.
Wir tragen alle – würden wir uns näher damit befassen - unser individuelles Bild und unsere ganz eigene Interpretation eines Wortes in uns. Jede/r hat seine eigene Realität in sich angelegt. Allem voraus aufgrund gesellschaftlicher Namensgebung, Paradigmen, Lebensweisen und Haltungen, denen man sich als Kollektiv verschrieben hat. Darüber hinaus entstehen unterschiedliche Zuschreibungen durch das Setzen von individuellen Filtern, Verzerrungen und Verallgemeinerungen, um die vielen Reize und Eindrücke, die pro Sekunde auf uns einprasseln, überhaupt verarbeiten zu können. Dazu kommen dann noch unsere bisherigen Erfahrungen, die damit in Bezug gebracht werden und unsere Konditionierungen in Form von Glaubenssätzen aus unserer Kindheit und unserem unmittelbaren Umfeld. Du siehst schon – hier entsteht viel Raum für individuelle Interpretation! Das kannst du dir übrigens für so ungefähr alles, dem du eine Zuschreibung gibst, vorstellen. Nämlich, dass dein Bild nicht das des anderen sein muss. Und höchstwahrscheinlich auch nicht ist. Aber das würde uns nun zu einem ganz anderen Thema führen...
Jeder startet also von seiner „Realität“ los.
Lasst uns damit starten, ein gemeinsames Bild zu dem Begriff zu finden, um alle von einer gemeinsamen Basis zu starten. Welches wäre dafür besser geeignet als das, jenes Herren, der den Begriff in den 70iger Jahren geprägt hat. Albert Bandura. Ein Psychologe, der unter Selbstwirksamkeit "das Vertrauen versteht, aufgrund eigener Kompetenzen und Fähigkeiten herausfordernde und schwierige Situationen aus eigener Kraft zu bewältigen."
Er hat in vielen Experimenten und Studien erforscht, wie menschliches Verhalten und Denken, durch Lernen und selbstbezogene Überzeugung, beeinflusst werden.
Eine weitere wesentliche Erkenntnis von ihm – wie ich finde – war, dass Menschen meistens nur dann eine Handlung beginnen, wenn sie davon überzeugt sind, dass sie diese Handlung auch erfolgreich ausführen können.
Hier sehe ich auch den Brückenschlag zum Thema, das mich im letzten Jahr sehr beschäftigt hat: dem Impostor-Syndrom | Hochstapler-Syndrom (ihr findet hierzu einen bereits verfassten Blogartikel). Diesem Phänomen liegen Selbstzweifel zugrunde, wo Methoden - das Vertrauen in sich und ihr Handeln zurückzugewinnen - helfen, aus dieser Druck- und Stressspirale auszusteigen.
Wie stärkt man nun sein Vertrauen in sich und erhöht automatisch damit auch den Grad seiner Selbstwirksamkeit?
Es gibt unterschiedliche Zugänge, wie man Selbstwirksamkeit aufbauen und stärken kann. Viele Bücher sind dazu verfasst und viele Methoden entwickelt worden, um hier zu unterstützen.
Aus meiner Sicht können – neben so manch anderen Themen, die sich daraus entwickeln können, wie z.B. Achtsamkeit, Flow, Essenz, Schattenarbeit, Manifestation von Erfolg -, bereits die nachfolgend beschriebenen fünf einen großen Unterschied im Reflexionsverhalten zu sich selbst und anderen machen. Vertrauen in sich und seine eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen wird durch Arbeit an der inneren Haltung und durch Klarheit gestärkt. Orientierung aus sich heraus ist das Ziel. Sich nicht mehr dem Außen ausgeliefert zu fühlen, sondern das Lebenszepter wieder zu sich zurückzuholen, die logische Folge.
DIE 5 SÄULEN:
1. Selbstkenntnis
2. Selbstbeziehung
3. Werte & Integrität
4. Visionen- und Arbeit mit Zielen
5. Kommunikation
1. Selbstkenntnis
Wer bin ich? Was kann ich? Was sind meine Stärken, Fähigkeiten und Möglichkeiten? Was sind meine Motivatoren? Wie blicke ich in diese Welt? Wie werde ich von anderen wahrgenommen?Diesen Bereich kann man fabelhaft mit Human Design – der Potenzialanalyse, mit der ich so unfassbar gerne arbeite – unterstützen. Aber auch andere Tools der Potenzialanalyse helfen, sich mit sich selbst und seinen Fähigkeiten in Reflexion zu bringen. Was mich an Human Design unter dem Aspekt „Selbstkenntnis“ so fasziniert, ist, dass es nicht darüber Auskunft gibt, wer du heute bist, sondern aufzeigt, wer du – wenn du deine natürliche Energie lebtest – sein könntest.
Es zeigt dir, mit welchen Schätzten du ausgestattet wurdest, um dieses Leben zu leben. Und bringt dich in Reflexion darüber, was davon du bereits ins Außen gebracht hast und was nicht.
Es lässt dich Themen griffig bekommen, zu denen du vielleicht bereits unterbewusst Zugang gefunden hast, diese aber noch nicht benennen konntest. Vielleicht hast du dich aber bis dato auch noch um ganz andere Dinge „gekümmert“, indem du versucht hast jemand zu sein, der du glaubst, sein zu müssen. Vielleicht hast du also deine Stärken und Möglichkeiten noch gar nicht voll ausgeschöpft.
Ich erlebe sehr oft Menschen, die sich mit ihren Stärken noch gar nicht in Kontakt gebracht haben. Die den Wert hinter ihren Kompetenzen und Möglichkeiten noch gar nicht greifen konnten. Vielleicht auch, weil sie in einem Umfeld agieren, wo ganz andere Themen als Stärken im Vordergrund stehen. Oder sie in einer Umgebung groß geworden sind, wo es darum ging, ununterbrochen die Schwächen zu Stärken auszubauen. Was als Konsequenz ein Verkümmern der eigenen, natürlichen Stärken zur Folge hatte. Hier braucht es manchmal nur ein Zurechtrücken der Definition einer Stärke. Das in den Fokus nehmen dessen, was einem ganz natürlich in die Wiege gelegt wurde.
Human Design greift dadurch bereits in den nächsten Bereich ein. Meine Selbstbeziehung. Durch Human Design erkenne ich mich, wie ich gedacht bin. Mit all meinen Möglichkeiten, aber auch Grenzen. Ich sehe mich „nackt“ und kann lernen, Erwartungen von außen, aber auch von mir, an mich selbst, aufzugeben. Ich komme automatisch in eine Entspannung. Ich bin viel leichter bereit, meine „Masken“ abzulegen und meine natürliche Schönheit anzuerkennen.
2. Selbstbeziehung & Mindset Arbeit
Darunter verstehe ich das Verhältnis zu mir selbst. Wie sehe ich mich? Wertschätze ich mich so, wie ich bin? Wie spreche ich mit mir? Welche inneren Anteile habe ich und wie erlebe ich diese? Unterstützend oder blockierend? Mit welchen Glaubenssätzen bin ich groß geworden? Welche davon, sind mir bereits bewusst, welche nicht? Welche dienen mir, welche nicht?
Hier arbeite ich gerne mit unterschiedlichen Methoden und Tools, um deinen Zugang zu dir zu erforschen und dich darin zu unterstützen in neue Reflexion zu kommen. Impulse zu setzen. Achtsamkeitsübungen z.B. verhelfen dir, dich im Hier & Jetzt spüren und fühlen zu lernen. Sich gewisse Muster überhaupt erst bewusst zu machen, ist der erste Schritt, Neues in Gang zu setzen. Durch z.B. Reframing von alten Erfahrungen sowie Glaubenssätzen gelingt es leichter in eine andere (Denk-)Richtung zu gelangen, die dich stärkt und nicht blockiert.
Ich empfinde mich hier als Impuls-Geberin und keinesfalls als Therapeutin. Wenn man hier ganz tief eintauchen möchte, gibt es sicherlich ausgezeichnete andere Wege. Ich „triggere“ an. Diesen – ins Blickfeld gebrachten – Weg, gilt es dann mit viel Achtsamkeit, Geduld und auch Disziplin selbst fortzusetzen. Gerne auch mit Erinnerungsstützen oder Auffrischungs-Einheiten meinerseits, um hier am Ball, im Austausch und in der Übung zu bleiben.
3. Werte & Integrität
Warum halte ich Werte für so wertig und wichtig? Um Stabilität aus sich heraus zu gewinnen. Auch hierzu findest du bereits einen gesonderten Blogartikel von mir, der sich tiefer mit diesem Thema auseinandersetzt. Aber kurz gesprochen: Werte sind dein innerer Kompass. Deine Orientierungshilfe. Dein Polarstern. Auf sie kannst du immer referenzieren und bauen. Sie lassen dich integer handeln. Geben deinem Handeln eine Ausrichtung.
Viele – so erlebe ich das in meinen Gesprächen – meinen ihre Werte zu kennen. Sich automatisch ohnedies daran zu orientieren. Es ist aber ein himmelhoher Unterschied, ob ich glaube sie zu kennen, glaube danach zu handeln oder sie wirklich, erstens als die Meinen identifiziere und zweitens so oft es mir möglich ist, diese in meinem Blickfeld behalte und mich dementsprechend lerne auszurichten.
Sie lassen mich Argumente zu meinem Handeln finden. Lassen Entscheidungen und Antworten aus mir erwachsen und lassen mich Haltung beziehen. Sie legen ein Menschenbild unter all mein Handeln. Ich kann durch das Wissen schnell in Reflexion gehen, wenn sich mal mehrere Werte im Weg stehen.
4. Visionen & Zielarbeit
Bei der Erarbeitung von Visionen und Zielen holst du dir das machtvollste Zepter deines Lebens zurück. Du lässt dich nicht vom Außen dirigieren, überlässt es nicht dem Glück & Zufall, sondern entwickelst dich wie von selbst immer mehr aus dir heraus, weil du automatische Filter setzt.
Vergiss nie:
Du bist der/die SCHÖPFER/IN deines Lebens!
Du hast die Fähigkeit, REALITÄTEN zu kreieren.
Inspiriere zuerst deine/n DENKER/IN – erst wenn dein Verstand ein konkretes Ziel hat und weiß, was zu tun ist, aktivierst du deine/n UMSETZER/IN. Ansonsten greifen Ziele der Gesellschaft, deines Umfeldes, etc.
Ziele aktivieren dein Gehirn achtsamer für die Zeichen des Lebens zu werden. Dir fallen damit Möglichkeiten auf, die deine Vorstellungen vom Leben unterstützen. Wenn du kein klares Bild von dem, was du möchtest, hast, entscheidest du spontan überlässt es dem Glück, Zufall oder Anderen oder gehst den vermeintlich „leichteren“ – nämlich bekannten Weg. Dein Gehirn greift auf alte Erinnerungen und Erfahrungen zurück. Weil eine Wiederholung des Alten weniger Energie abverlangt, als neue Wege zu gehen, führt es dich leicht in Versuchung. Doch der alte Weg muss nicht immer der richtige für dich sein. Deine Komfortzone zu verlassen, ist da und dort unerlässlich.
SELBSTWIRKSAMKEIT bedeutet für mich an dieser Stelle, die Verantwortung für mein Leben zu mir zu holen. Klarheit darüber zu besitzen, was ich erreichen kann. Wie ich mich zukünftig fühlen möchte, gibt mir und meinem Unterbewusstsein Orientierung. Es geht nicht immer um große Visionen, die ich hier anspreche. Hier tickt jeder von uns ein Stück weit anders. Der eine kann sich seine Vision, was er/sie in 10 Jahren erreicht haben will, leicht vorstellen und tagtäglich darauf zugehen. Anderen fällt es total schwer, sich bereits „festzulegen“ und hantieren lieber mit dosierbaren Zielen.
Ehrlicherweise ist es manchmal leichter, sich keine konkreten Vorstellungen machen zu müssen. Sich dem Leben einfach „hinzugeben“ und damit auch dem Außen die „Schuld“ an gewissen Entwicklungen geben zu können. Ich kann das absolut nachvollziehen. Mir ist auch nicht immer danach, klar zu sein. Wenn ich mich dann aber diszipliniere, erkenne ich, wie viel Potenzial freigesetzt wird, zielgerichtet und authentische Entscheidungen treffen zu können.
Sei dir einfach bewusst, dass du dir ohne Vision & Ziele einen hohen Grad an Selbstwirksamkeit nimmst.
Hilfreich ist meiner Meinung nach, seine Vision mit einem Warum zu „unterfetten“. Zu wissen, wofür man losgeht, erhöht die Kraft, an seinen Zielen auch dann dranzubleiben, wenn es sich gerade nicht leicht anfühlt und du Durststrecken zu überwinden hast.
5. Kommunikation
Diesen Schwerpunkt möchte ich zum Thema Selbstwirksamkeit nicht aussparen. Ich halte Kommunikation für einen der machtvollsten Hebel, dich in den Ausdruck zu bringen. Klarheit darüber im außen zu kreieren, was du kannst, was du willst, was dir wertig ist, wie und wo du dich einbringen willst bzw. wofür du Haltung beziehen möchtest. Aber auch umgekehrt, wie du dich abgrenzen kannst. Also deine Grenzen aufzeigst. Vorausgesetzt du kennst sie ;-)
Durch wertschätzende Anerkennung kannst und kooperieren bzw. „Verbündete“ gewinnen.
Ein klares Bild von sich, ermöglicht ein deutlich klareres und stärker reflektiertes Bild auf andere. Deine Erwartungen an dich und andere lernst du durch – teils oben beschriebenen - Reflexionsprozess gänzlich neu einzuordnen und zu kommunizieren. Du lernst, weniger schnell zu bewerten, sondern den anderen, genauso wie dich mit seinen Kompetenzen, Stärken aber auch Grenzen, anzuerkennen.
Erkennst du welche Kraft im Thema Selbstwirksamkeit liegt?
Kannst du dich und deine Möglichkeiten gut einschätzen, lassen sich veränderbare Rahmenbedingungen erkennen und dehnen. Begibst du dich erst in den Reflexionsprozess mit dir selbst, erkennst du, um wie vieles größer dein Handlungsspielraum ist.
Wird es damit automatisch leichter?
Nein, dieses Versprechen kann ich dir nicht geben. Verantwortung zu übernehmen, heißt automatisch auch mit den Konsequenzen bewusst klarzukommen. Aber dein Leben wird kontrollierbarer, autonomer und authentischer. Du fühlst dich gestärkt aus dir heraus. Du triffst mehr und mehr Entscheidungen, die dir entsprechen und du wirst sukzessive Beweise dafür sammeln, Herausforderungen dank dir zu meistern. Der Nährboden für Angst wird kleiner.
Raum für Reflexion zu schaffen ist der Schlüssel. Sich dafür Zeit freizuräumen, lässt viele vor diesem Vorhaben zurückschrecken.
Hast du erst einmal Zeit in dich investiert, wirst du diese doppelt und dreifach zurückbekommen. Klarheit, Orientierung und Sicherheit sind deine Geschenke und letztlich die Qualität dein Leben aus eigener Kraft zu entfalten.
Ich begleite dich gerne und schenke dir durch Human Design einen neuen Blick auf dich selbst! Darüber stärke ich dich dort, wo es für deinen Weg unterstützend ist, um dich mehr und mehr in deine authentisches Wachstum zu bringen.
Literatur
Bandura, A. (1977). Self-efficacy: Toward a unifying theory of behavioral change. Psychological Review, 84, 191-215.
Bandura, A. (1993). Perceived self-efficacy in cognitive development and functioning. Eudcational Psychologist. 28(2), 117-148.
Bandura, Albert (1997). Self-efficacy: The exercise of control. New York: W. H. Freeman.
コメント