Mir selbst wurden meine Muster nur all zu deutlich, als ich meine berufliche Heimat - Executive Search, also die Suche und Auswahl von Mitarbeitern:innen - verlassen habe und mich einem für mich neuen Bereich zugewandt habe. Ich mich also aus meiner Komfortzone bewegt habe. Aus einem Bereich in dem ich 20 Jahre lang höchst erfolgreich war, sich mein Selbstwert gespeist hat, ich geschätzt und gesehen war. In den neuen Bereich zu gehen, hieß für mich, mich in einem neuen Wissensgebiet zu etablieren. Mich sichtbar zu machen. Social Media zu nutzen. Neue Wege zu gehen. Gefahr zu laufen, mich zu blamieren. Gefahr zu laufen, dass mir niemand zuhört. Dass ich falsche Entscheidungen treffe. Dass ich versage. Mich "neu" beweisen muss, erfolgreich zu sein. Selbstzweifel zeigen sich in den ungeeignetsten Momenten bzw. äußern sie sich in einer Art und Weise, dass man sie nicht zuordnet. Selbstzweifel haben z.B. bei mir dazu geführt, ewig über Posts für Social Media zu brüten und viel zu viel Energie und Zeit darauf zu verwenden. Viel zu viele - by the way - haben nie das Licht der Welt gesehen, weil ich selbst meine größte "Kritikerin" war und teilweise immer noch bin.  Produktideen wurden nicht in die Umsetzung gebracht. Die x-te Ausbildung aus Unsicherheit gebucht. Ich negierte mein Bauchgefühl und holte Dienstleister an Bord, was mich die eine oder andere "Deppensteuer" hat zahlen lassen.  Ich habe das Aufschieben all zu gerne auf die äußeren Umstände geschoben. Mein Büroumzug, mein Mutter-Sein, Ferien, Pflege,...Das hinter diesen gut getarnten Mustern - mich vielem zu entziehen, was wichtig für mein Weiterkommen war - Selbstzweifel und Selbstschutz lag, ist mir erst durch meine Coaches bewusst geworden. (Ja, auch ich hole mir gerne Drittmeinungen und andere Perspektiven herein, ist man für seine eigene Themen oftmals "blind".) Erst dann konnte ich gezielt mit und an ihnen arbeiten.