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Work-Life-Blending vs. Work-Life-Balance

Aktualisiert: 8. Mai

Neue Entwicklungen fordern neue Denkmuster und moderne Führungskräfte!


Im Zusammenhang mit New Work fällt seit einigen Jahren der Begriff Work-Life-Blending. Durch Corona, Home-Office, Digitalisierung und dem „war for talent“ noch einmal mehr „befeuert“, entwickeln sich mehr und mehr Modelle, um der Nachfrage und Notwendigkeit nach Flexibilität, länderübergreifendem Arbeiten und unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit gerecht zu werden.


Aber was genau steckt hinter dem Begriff Work-Life-BlendIng und vor allem, welche Überlegungen sollte man sich als Arbeitgeber/in, aber auch als Einzelner/e machen. Welche Kultur und welchen Führungsstil setzt dieser neue – oder schon wieder alte (?!) - Trend eigentlich voraus?


 

Wenn der Job auch mit Sinn gekoppelt werden kann, ist die Chance auf eine Verschmelzung deutlich höher.

 

Mir fällt in meinen Führungskräfte-Trainings immer mehr ein Ungleichgewicht auf. Speziell unter den Generationen gibt es unterschiedliche Bedürfnisse und Positionierung dazu.


Auffällig ist, dass Unternehmen mit ziemlichem Aktionismus reagieren. Dem „war of talents“ wird oftmals mit „vermeintlicher“ Flexibilität und neuartigen Modellen à la 4-Tages-Woche, etc. begegnet, ohne letztlich die (Führungs-)kultur und die Strukturen dafür geschaffen zu haben.


War die eine Generation damit beschäftigt, Burn-Out-Situationen mit dem mittlerweile verpönten Trend, Work-Life-Balance, zu begegnen – also der strikten Trennung von Job und Freizeit – möchte man in jüngeren Generationen eine größere Verschränkung dieser Bereiche. Dahinter der Gedanken an Autonomie, Freiheit, Selbstverantwortung, Sinn der Arbeit, persönliche Entwicklung und soziale Verantwortung.



Gerade in Unternehmen, welche sich mit der Umsetzung dieses neuen Trends befassen, scheint die derzeit jüngst im Management angekommene Generation (nach 1990 geboren), bereits (wieder) die Schattenseite darin zu erkennen und neue Entwicklungen – wie z.B. Teilzeitarbeit, 4-Tage Woche, etc. – anzustoßen.


Wie soll mit diesen Trends und Forderungen umgegangen werden und welche Überlegungen und Vorkehrungen gilt es zu treffen?


Früher gab es abgegrenzte Lebensphasen. Von der Ausbildungsphase ist man nahtlos in die Arbeits- und abschließend in eine lange Freizeitphase (wenn es einem vergönnt war) übergegangen.


Heute möchte man das Leben integrierter sehen. Man möchte diese Bereiche parallel zueinander leben. Life-long Learning gehört genauso dazu, wie zu arbeiten und auch sein Privatleben zu integrieren. Weiter wird der Trend zur Eigenverantwortung dadurch unterstützt, dass es heute vielmehr darum geht, was eine Person leistet und nicht, wie viele Stunden sie dafür abgesessen hat.


Work-Life-Balance sollte dazu dienen, sich gänzlich aus dem Arbeitsprozess rausnehmen zu können und den Kopf abzuschalten. Neue Energie zu tanken. Letztlich wird darüber allerdings auch der Gedanke unterstützt, dass Arbeit mühsame Pflicht, und Leistung Voraussetzung dafür ist, um sich mit Urlaub bzw. Freizeitaktivität zu belohnen.


Unter Work-Life-Blending wird eben diese neue Arbeitsweise verstanden, wo Arbeitszeit und Freizeit wieder verschmelzen dürfen. Die Aufhebung klar umrissener und genau definierter Bereiche, sodass man sich seinen Arbeitstag weitestgehend frei einteilt und zwischendurch einen Einkauf oder Friseurtermin plant. Eine Runde joggen geht. Umgekehrt, ist man dafür bereit, auch einmal am Wochenende mit Kunden zu telefonieren oder abends um 20.00 Uhr noch für eine Besprechung zur Verfügung zu stehen.


Netflix, ein Vorreiter auf diesem Gebiet und bekannt für einen ungewöhnlichen Managementstil und eine Kultur des Vertrauens, wurde dadurch bekannt, dass sich Mitarbeiter*innen ihre Arbeitszeit und auch die Anzahl der Urlaubstage eigenverantwortlich und frei festlegen konnten. Die Schattenseite an dieser Großzügigkeit scheint allerdings eine radikale Orientierung an absoluten Leistungsträger*innen zu sein.


 

Egal welcher Trend – oder welche Mischung daraus – sich durchsetzt, es wird im