top of page

Führungsqualitäten gehen uns alle etwas an!


Werde die Führungskraft deines Lebens und ganz nebenbei auch noch im beruflichen Alltag


Führungsqualitäten zu trainieren und zu sensibilisieren ist meines Erachtens nicht nur für offiziell benannte Führungskräfte wichtige Basis, sondern speziell in der neuen, agilen Arbeitswelt. Dort wo der Ruf nach Eigenständigkeit, Autonomie und Selbstbestimmtheit von beiden Seiten übrigens – immer größer wird, ein wichtiges Thema für jede/n Einzelne/n, um Pilot/in seines authentischen Erfolges zu sein und mit vertrauensvoller Kommunikation, Transparenz und Klarheit, ob der gemeinsamen Zielen, in den Austausch gehen zu können.


Nicht passiv zu bleiben, in der Erwartung an die eigene Führungskraft, Impulse gesetzt zu bekommen, meine Karriere von ihr treiben zu lassen, meine Bedürfnisse durch sie erkannt und sichtbar gemacht zu bekommen, sondern aktiv das Steuer zu mir zurückzuholen. Proaktiv zu sein.

 

Führung geht also jeden etwas an, der sein Leben, seine Visionen & Ziele selbstbestimmt und selbstwirksam verfolgen möchte.

 

Speziell in den letzten Jahren, wo Führung mehr und mehr von Hierarchie und Macht entkoppelt wird, komme ich immer mehr zu dem Schluss, dass jene Führungskräfte, Unternehmer/innen und Selbstständige, die verstehen transparent, ehrlich, vertrauensvoll zu führen auch in sich selbst eine Klarheit und Reflexionsfähigkeit besitzen. Und diese wiederum in Teams zu etablieren, als Grundlage und Basis für offene Kommunikation.



Es sind jene, die ehrliches Interesse für sich & anderer haben, die an gemeinsamem Wachstum interessiert sind, die loslassen können, aber Strukturen & Rahmen vorgeben, an denen man sich orientieren kann.

Es sind jene, die sich selbst hinsichtlich ihrer Potenziale, Kompetenzen aber auch Grenzen, einzuschätzen wissen.


Die sich offen äußere Ressourcen dazustellen, blockierende Glaubenssätze erkennen und bearbeiten. Jene, die Herausforderungen, Irrtümer und damit Fehleinschätzungen und Feststecken als Chance für Wachstum sehen können.


Die im Erfahrungsaustausch bleiben, sich gegenseitig unterstützen und stärken, die es gelernt haben offen und ehrlich auf andere zuzugehen und um Hilfe zu bitten.


Die sich andere Perspektiven und Sichtweisen (intern wie extern) dazustellen.


Die, die eigene Wahrnehmung und Realität hinterfragen bzw. sich darüber im Klaren sind, dass es nicht die einzig wahre Sicht auf Dinge/Themen und Personen gibt.


 

Hinter all dem steckt lebenslanges Lernen, aber primär die Bereitschaft dazu, hinzusehen.

 

Zu reflektieren, Bewusstsein zuzulassen. Im Austausch zu bleiben. Die eine oder andere Perspektive zu verrücken. Altes, ob seiner Gültigkeit, zu überprüfen. Neugierig zu werden, zu sein und zu bleiben.


In der Reflexionsfähigkeit und darin, sich die Brille anderer aufsetzen zu können, liegt eine unheimliche Kraft verborgen. Hypothesen bilden zu können und diese dann in Überprüfung zu bringen ist nicht umsonst oftmals die Basis agiler Arbeitsmethoden und so manch eines Führungs-Tools. Erst gestern wurde mir wieder ein sehr spannendes in einem Mini-Workshop „Tight – Loose – Tight“ von Susanne Ringen (www.susanne-ringen.com) vorgestellt.


Ständig die Brille des Kunden aufgesetzt, die Wertschöpfung im Blick, gilt es diese bestmöglich zu erreichen und intern dafür den Boden hinsichtlich Prozesse und Strukturen zu schaffen.

An einem Ziel ausgerichtet, gilt es Hypothesen zu bilden, die in Aktionen münden, die dann wieder in die Überprüfung gebracht werden und als Basis für Lernen und weitere Entwicklungsschritte bzw. neue Hypothesen gesehen werden, um erneut in die Aktion zu kommen. In diesem Loop ist fortwährende Weiterentwicklung gesichert.


Die Aufgabe der Führungskraft ist es, am Beginn für Klarheit in der Zielformulierung zu sorgen und dann den Prozess offen, vertrauensvoll anzuleiten bzw. zu moderieren, den Fokus auf die Wertschöpfung – den Kunden – zu halten und loszulassen, um die definierten Aktionen vom Team selbstständig und autonom umsetzen zu lassen. Zusammengeführt werden die Ergebnisse letztlich wieder im Team, wo sie gemeinsam bewertet werden. Eine der wesentlichen Aufgaben der Führung ist es, die regelmäßige Validierung zu moderieren und „dranzubleiben“.


Übertragen wir diese Herangehensweise analog auf uns und das Thema Selbst-(Führung), kann jede Frage – persönlich wie beruflich – über dieses Schema abgebildet und laufende Entwicklung sichergestellt werden.

 

So simpel. Und doch liegt darin eine gewisse Herausforderung, die es in sich hat.


Nämlich, geübt in Selbstreflexion zu sein. Geübt darin zu sein, anderer Perspektiven zu schätzen und ehrliches Interesse dafür zu haben, vertrauensvoll zu sein, Irrtümer als Chance und Wachstumsmotor zu sehen und nicht als Showstopper oder Karrierekiller.




EXKURS:


Hier ist übrigens auch noch so eine spannende wie wichtige Klarheit zu treffen, wie ich finde.


Wir sprechen so oft und so gerne von einer Fehlerkultur. Erst letztlich hat mich eine erneute Folge von „Auf ein Glas mit Lars“ - itrinsify - Warum bessere Manager gute Unterscheidungen nutzen – YouTube komplett abgeholt.


Hier beschreibt Lars Vollmer:

„…Ein Fehler ist es, etwas Falsches zu machen, obgleich es Wissen darum gibt, wie es richtig gemacht werden hätte können. Ein Irrtum hingegen, ist eine Annahme über die Welt, die sich nach Vollzug irgendeiner Handlung als falsch herausstellt.“


In der Überprüfung von beispielsweise Hypothesen kann sich also herausstellen, dass die Idee nicht aufgeht. Dass man einem Irrtum aufgelaufen ist. Sie kann darauf hin verworfen werden, gänzlich neu aufgestellt oder auf Basis der gewonnenen Einsichten adaptiert aufgestellt werden.


Diese vermeintliche Wortklauberei zeigt mir einmal mehr die Notwendigkeit eines genauen Verständnisses für die gleiche Sprache. Fehler sollten tunlichst vermieden werden und durch Wissen, Kompetenz, Qualitätsmanagement möglichst aus der Welt geschafft sein. Diese gilt es übrigens auch nicht zu „beklatschen“. Im Idealfall sollten diese nämlich tatsächlich selten bis gar nicht auftreten.


Was „gefeiert“ werden kann und was man gemein hin unter etablierter „Fehlerkultur“ versteht, sind Irrtümer, die unterstützt und im Zuge von „Trial & Error“ als notwendige Begleiterscheinung anerkannt und „Part of the Game“ sind. Irrtümer resultieren durch Ausprobieren. Hier gibt es noch kein Richtig oder Falsch. Und Ausprobieren soll nicht abgestraft werden. Im Gegenteil, es soll eine Kultur geschaffen werden, in dem Ausprobieren und daraus Lernen gelebter Alltag wird, um flexibel und rasch auf Marktveränderungen reagieren zu lernen.



Zusammengefasst können wir also folgendes festhalten:


Am Anfang steht die Frage der Richtung, des Sinns und des Zwecks. Oder anders ausgedrückt im persönlichen Kontext: deine Vision, dein Wofür und deine Zieletappen.


  • Weißt du diese für dich zu formulieren, kannst du diese auch auf komplexere Themen umlegen.

  • Wie klar ist meine Vision? (Wie die gemeinsame im Team?)

  • Wie klar formuliert sind meine Ziele, um meiner Vision Schritt für Schritt näherzukommen?

  • Was sind meine Erwartungen an mich und mein Umfeld?

  • Kenne ich meine eigenen Erwartungen - und habe ich sie überprüft, ob sie wirklich, wirklich noch halten?

  • Kennt mein Umfeld meine Erwartungen? Und habe ich es schon einmal gefragt, ob es meine Erwartungen wirklich kennt?




Wenn ich gelernt habe, mir selbst diese Fragen zu stellen, kann ich diese auch meinem Team als Basis der gemeinsamen Richtung an die Hand geben.


Danach folgt das „sich auf den Weg machen“. Entweder du für dich bzw. im Zusammenspiel mit etwaigen Kooperationspartnern. Oder im Teamkontext natürlich dein Team. Hier darfst du ins Vertrauen gehen. Hier darfst du dich im Loslassen üben, deine Partner bzw. dein Team ermächtigen, den Weg alleine zu gehen und sich alleine auszuprobieren.


Durch regelmäßige, gemeinsame (!), wertschätzende (!) Überprüfung haltet ihr euch laufend informiert, auf Zug und bist du Leuchtturm und Leitplanke für die Richtung und das Ziel.

Umgelegt auf dich – als Pilot/in deines Lebens – gehst du Schritt für Schritt auf deine Ziele los und überprüfst regelmäßig, ob deine Schritte dich deinem Ziel (letztlich deiner Vision) näher bringen oder du eine Wegkorrektur vornehmen solltest.



Die Grundqualitäten einer Führungskraft oder von einem selbst sind somit:

  • Vertrauen zu haben

  • Für Klarheit zu sorgen, indem klar, offen und transparent kommuniziert wird

  • Zu validieren

  • Und „dranzubleiben“


Hast du diese Qualitäten einmal ausgebildet, hast du die beste Basis, um ins Führungskarussell mit einzusteigen bzw. den Steuerknüppel deines Lebens fest in der Hand zu halten.

Hakt es hier noch bei dir selbst an der einen oder anderen Stelle, kannst du frühzeitig erkennen, welche Blockaden du dir noch aus dem Weg räumen darfst.


 

Allein oder mit Unterstützung eines geschulten Blicks von außen.

 

Sich Führungsqualitäten anzueignen, sollte meines Erachtens also nicht daran ausgerichtet sein, ob du tatsächlich hierarchisch führst oder zukünftig führen willst. Sondern daran, ob du selbstwirksam und eigenverantwortlich entscheiden und dein Leben proaktiv steuern möchtest.

Und aus Unternehmenssicht gesprochen, ob ich agile Teams bzw. selbstwirksame, eigenverantwortliche Mitarbeiter/innen im Unternehmen – unabhängig von hierarchischer Führung – entwickeln möchte oder nicht.


Solltest du dich in Klarheit zu dir selbst üben wollen, stelle ich dir sehr gerne einen Raum für gezielte Fragen und gemeinsames Reflektieren zur Verfügung.


31 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page